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Nah am Geschehen: Die Beobachtung
Methoden
Wir sind wirklich gute Zuhörer:innen! Viele User Researcher:innen merken das auch immer im privaten Umfeld. Wir sind oft Menschen, denen man gerne Dinge erzählt. Wir haben gelernt, eine angenehme Gesprächsatmosphäre zu gestalten je nachdem, wer da gerade vor uns sitzt. Aber neben den Gesprächen und Redeanteilen ist es mindestens genau wichtig, auch genau zu beobachten. Wir achten dabei auf unterschiedliche Dinge:
- Mimik und Gestik: Fühlen sich die Befragten wohl? Bemerken wir Stirnrunzeln, die auf Verständnisproblemen hindeuten können oder ein Schmunzler, der anzeigt, dass das Gezeigte überrascht oder begeistert?
- Auftreten und Wirkung von Menschen und ihrem Umfeld: Manchmal kann es wichtig sein, dass wir auch die Menschen genau in ihrer Erscheinung genauer beobachten und zu verstehen, in welchem Umfeld sie sich bewegen oder arbeiten. Es kann sinnvoll sein für eine Analyse, z.B. den Arbeitsplatz von Menschen zu sehen, um die Eingebundenheit von Anwendungen und Interaktionen zu verstehen (z.B. Großraumbüro vs. Einzelplatz oder Homeoffice)
- Klickpfade und Navigationsverhalten: Wir beobachten immer genau, welche Wege die Nutzenden durch den Testprototypen oder die Testanwendung nehmen. Daraus leiten wir ab, ob Konzepthypothesen funktionieren, ob Nutzende ans Ziel der Aufgabe gelangen oder welche Herausforderungen hier noch zu lösen sind.
- Unsere Wirkung auf die Gesprächspartner:innen: Auch diese Metaebene versuchen wir immer schon während der Interviews zu beobachten. Wir können je nach Situation dann die Gesprächssituation beeinflussen, in dem wir uns mehr zurücknehmen (z.B. bei Probanden, die nur mit zustimmendem Feedback von uns warten) oder aber mehr zu Reden anregen (z.B. bei Probanden, die von sich aus eher wortkarg sind).
- (teilnehmende) Beobachtung: Hin und wieder kommt es vor, dass wir "nur" beobachten ohne oder mit anschließendem Interview. Meist ist es jedoch eine Kombination aus Beobachtung und Interviews.
Aber wie viele unserer Methoden stammt auch diese Methode aus dem Koffer der Sozialwissenschaften. Sie bietet uns prinzipiell die Möglichkeit, reale Einblicke in das Verhalten von unseren Zielgruppen zu gewinnen.
-> Bei Remote Research geht viel verloren
Seit der Verbreitung von Remote Research gehen diese oben genannten Punkte oft verloren. Ein Remote Interview ist schneller und einfacher organisiert, aber wir sehen nicht mehr viel von unseren Gesprächspartner:innen. Insbesondere wenn Tools nicht mehr die Kamera anbieten und sich Moderator:in und Tester:in nicht mehr sehen und nur hören. Dann sind wir auf die Verbalisierungs-Fähigkeiten der Tester:innen angewiesen, da uns Stirnrunzeln, Lächler oder andere Mimik-Expressionen verloren gehen.
Wenn wir über In Home Interviews sprechen, bei denen wir Befragte zuhause besuchen und Alltags-Situationen verstehen wollen, dann ist leicht zu verstehen, das wir hier Remote nur sehr eingeschränkt unterwegs sein können.
Dennoch lieben wir Remote Research - aber manchmal macht es Sinn, wieder mehr in Person stattfinden zu lassen, um die Erkenntnistiefe wieder zu gewinnen.
-> Was gelingt prinzipiell nicht mit Beobachtungen?
Durch Beobachtungen können wir nie das WARUM ableiten. Daher ist die Kombination mit qualitativer Research oft unerlässlich.
Ein weiterer Punkt, auf den wir als Researcher:innen achten: Oft trügt uns auch unsere eigene selektive Wahrnehmung und eigene Biases. Daher ist es bei Beobachtungen wichtig, mehr als nur einen Beobachtenden dabei zu haben und sich immer wieder selbst zu reflektieren, dass möglichst die eigenen Biases neutralisiert oder gering gehalten werden.
Ihr möchtet mehr über unsere Methoden erfahren und herausfinden, inwiefern wir euch mit unseren Research Leistungen unterstützen können?
-> Sprecht mit uns! https://www.leefs.cx/kontakt
Gemeinsam finden wir heraus, was die beste Research Lösung für euer Vorhaben ist.